Aloha und ein frohes neues Jahr,
und schon sind wir im Jahr 2020 angekommen. Die Zeit verfliegt und ich schulde mir noch den Rückblick auf 2018 und meine Reisen. Zugegeben diesen Blogpost knapp zwei Jahre später zu schreiben wird für mich schon etwas schwierig, da ich alles anhand der Fotos und meiner wenigen Erinnerungen rekonstruieren muss. Dieses Jahr ist für mich etwas Besonderes, denn ich habe mich zum ersten Mal das Gefühl dass ich meinen eigenen Weg beschreiten kann, frei von jeglicher Kontrolle durch andere. Das letzte Jahr habe ich mich darauf konzentriert mir eine Grundlage in Hamburg aufzubauen und nun bin ich finanziell und beruflich gut aufgestellt. Wie man so schön sagt: "Man kommt so langsam an". Ich bin immer noch bei ThoughtWorks und freue mich auf die neuen und spannenden Aufgaben und Projekte in diesem Jahr. Irgendwann schreibe ich mal ein Review über ThoughtWorks, aber wie das so ist, wird dass wahrscheinlich eher etwas in 2024. ;)
Vielleicht verliere ich noch ein paar Worte zu 2020. Dieses Jahr habe ich mir drei neue Ziele gesetzt:
- mehr Zeit für kreative Hobbys aufwenden (Pen&Paper, diesen Blog, Malen und ein Instrument lernen)
- weitermachen mit dem Sportprogramm und Intesivieren
- Stenografie lernen
Ich glaube drei Ziele dieses Jahr sind machbar, aber genug davon und auf in die Vergangenheit und in den Februar 2018.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich sehr spät in Hamburg ankam und es kräftig geschneit hatte. Die Straßen waren glatt und ich war froh, als ich die versteckte kleine Tür zum Hostel fand, die mich eine steile Treppe hinauf in den dritten Stock schickte. Das Hostel ist in meiner Erinnerung wie das Haus des Ordens des Phönix aus dem fünften Buch der Harry Potter Buchreihe. Ich musste eine Weile suchen, bis ich durch Zufall die richtige Tür zwischen den ganzen Geschäften fand, so als ob die Tür Minuten vorher nicht existiert hatte. Den Abend verbrachte ich damit meine Präsentation wieder und wieder zu üben. Am nächsten Tag würde ich mein Vorstellungsgespräch bei ThoughtWorks haben und meine Präsentation über den Makerspace und den Studentischen Stammtisch halten.. Mein darauffolgendes P3 Interview lief meiner Meinung nach grauenhaft, aber das war wohl nur mein Eindruck. Am nächsten Tag ging es auch schon wieder zurück nach Bremerhaven, denn nicht einmal drei Tage später wollte ich nach Finnland reisen.
Meine damalige Freundin machte zu dieser Zeit ihr Auslandssemester in Kouvola an der Grenze zu Russland. Mein Flug von Bremen nach Tampere startete an diesem Tag mit ein paar Minuten Verspätung. Ich erinnere mich, dass bei jedem angeflogenen Flughafen irgendetwas drohte den Flug noch weiter zu verspäten. Bei dem einem Flughafen wartete das Flugzeug auf Treibstoff, bei einem anderen auf vermisste Gepäckstücke und Passagiere. Für mich waren die Durchsagen besonders Nerven aufreibend, schließlich wollte ich gemeinsam mit meiner damaligen Freundin wenige Minuten nach meiner Ankunft in Tampere in einem Nachtzug nach Rouvaniemi weiterfahren. Eine Verspätung hätte den gesamten Plan der Reise auf den Kopf gestellt und ich wäre dann wohl mit dem anschließenden Nachtzug alleine gefahren. Das Glück war auf meiner Seite, so dass ich gerade rechtzeitig in Tampere ankam. Unser Ziel nach Rouvaniemi, war ein kleines verschneites Dorf namens Pyhäkora. Dort erwartete uns eine Ferienhütte unter einer weißen Decke an einem zugefrorenen See. Der Zug fuhr die gesamte Nacht durch und das gute bei der Finischen Bahn ist, dass man das WI-FI wirklich gebrauchen kann. Ja liebe Deutsche Bahn 200 MB sind ja wohl ein schlechter Scherz. Bei unserer Ankunft in Rouvaniemi durfte ich durch Berge von Schnee waten um den Bahnsteig zu verlassen. Ich fühlte ich mich in meine Kindheit zurück katapultiert. Wann hatte ich das letzte Mal Schnee bis zu den Knien und in meinen Schuhen gehabt? Ich erinnere mich, dass wir den ersten Tag in Pyhäkora mit einem langen Spaziergang über den See und durch dem umliegenden Wald verbracht haben. Ich kam kaum voran und versank bei jedem Schritt, während meine Begleitung regelrecht über den Schnee schwebte. Am nächsten Tag ging es auch schon wieder zurück nach Rouvaniemi, in ein Apartment mitten in der Stadt. Ich muss gestehen, dass ich dann doch etwas überrascht war, als ich herausfand, dass die Finnen sogar Saunas in ihren Apartments haben. Von Rouvaniemi aus ging es am nächsten Tag, zu der wohl traurigsten Touristenfalle, die ich je besucht habe, dem arktischem Zirkel. Das ist eine Art Disneyland für Fans der Weihnachtszeit, von Edelsteinen, Huskies und Rentieren. Ja ohne die Huskies wäre es nicht so cool gewesen und ja ich würde noch einmal hinfahren wegen der Huskies. Die waren so süß und zutraulich. Jedes Tier wollte gestreichelt werden und konnte gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen. In dem Komplex gab es also diesen Huskypark und nebenan waren dann die Weihnachtsmannhütten, in der man mit den verschienden Weihnachtsmännern ein Foto machen konnte. Das war jetzt eher so semi interessant für unsere Gruppe und auch mega teuer. Außerdem konnte man gegen Bares einen authentischen Stempel des arktischen Zirkels in seinen Reisepass gestempelt bekommen. Was ich natürlich postwendend umgesetzt habe nur um dann zu erfahren, dass das wohl den Reisepass entwertet. Zu meinem Glück hat mich diese Tatsache weder in Indien noch in Portugal an der Grenze aufgehalten also möchte ich dieser Person nur sagen: HA von wegen! Nebenbei möge man den papp Schneemann würdigen. Er bestand komplett aus Schnee, genug war davon ja anzutreffen. Ich bin immer noch der Meinung, dass da handwerklich mehr gegangen wäre. Die Hütten drumherum waren gefüllt von Edelsteinmärkten und Restaurants sowie einer Poststation der "Weihnachtselfen". In dieser ließ ich meinem Vater einen Brief vom Weihnachtsmann schicken. Ich weiß es ist kitschig und ich kann berichten, dass der Brief wirklich ankam und mein Vater sich gefreut hat.. In einem der Restaurants habe ich einen Rentierfleischburger probiert und das Rentier schmeckt wie Reh also generell wie Wildfleisch. Das Rentierfleisch war genießba,r aber wie bei so vielem reicht einmal probieren dann doch aus. Tja und dann ging es nach einer langen Kuschelaktion mit Huskys wieder zurück in das Apartment in Rouvaniemi. Nach einem weiteren Tag in Rouvaniemi an welchem ich, dass Stadtmuseum besuchte, ging es am nächsten Tag nach Kovoula. Die Stadt, man könnte auch eher Dorf dazu sagen, am Rande Finnlands ist nicht weiter interessant. Ehrlich gesagt habe ich keine Erinnerungen mehr an die Stadt außer eine Menge Schnee und Dunkelheit. Diese Einschätzung kann man auch gepflegt für Finnland nehmen.
Das war meine erste Reise nach Finnland in 2018, wonach es erst mal wieder zurück nach Bremerhaven ging. Dort waren meine Tage geprägt mit dem Studium von Büchern über das Schreiben von Bewerbungen und wie ich mich am besten in den darauf folgenden Bewerbungsgesprächen vermarkten kann. Irgendwann in diesem Zeitraum besuchte ich meine damalige Freundin ein zweites Mal in Finnland und wir verbrachten ein paar Tage in Tampere und Helsinki . In Helsinki kann ich das Stadtmuseum empfehlen. Das hatte eine geniale Virtual Reality zeitgeschichtliche Installation, in der Besucher eine Zeitreise in das Helsinki vor 20, 30 oder 50 Jahren machen können. Mir haben die 360°-Videos der Stadt und des Hafens besonders gefallen und auch sonst ist das Stadtmuseum echt interessant. Damals gab es noch eine andere Installation über die Geschichte der Nachtklubs von Helsinki. Die Installation hat beeindruckend gezeigt, wie EDM über die Jahre in jeden Club Einzug hielt. Eine erfreuliche Entdeckung hatte ich wenig später in einer der Kaufmarkthallen, wo ich dann doch noch finnischen Tee kaufen konnte. Die Investition hat sich bisher bei jeder Erkältung ausgezahlt. Eine Tasse von dem Tee erstickt jede Erkältung im Keim. Was auch immer die Finnen da in ihre Teesorten mischen es funktioniert einfach. Ich erinnere mich sonst noch daran, dass es einen kleinen Hafen gab mit einem Fischmarkt und das die Häuser auffällig einen Venezianischen Stil waren. In Tampere sah das Stadtbild dann schon ganz anders aus. Wer auch immer, dort als Architekt am Werke war, muss echt kein Gespür oder Verlangen nach Schönheit gehabt haben. Die Farbgebung und der Stil jeder Straße, war unterschiedlich und reichte von echt ansehnlich bis hin zu braunem Rechteck mit Fenstern.Tampere gilt als die Industriestadt Finnlands, was sich in den Backsteinhäusern und Schloten in der Innenstadt widerspiegelt. In Tampere kann ich drei Sehenswürdigkeiten empfehlen. Da wäre einmal das Mumin Museum, welches wirklich ein muss ist in Tampere. Wer die Geschichten des kleinen weißen Trolles kennt, wird die Einrichtung des Museum lieben. Überall finden sich Szenen aus den Büchern und man erfährt eine Menge über die Entstehungsgeschichte der Bücher. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass die Autorin eine weltbekannte Karikaturistin war, welche Mumins Abenteuer zu schreiben begann um den Geschehnissen des zweiten Weltkrieges zu entkommen. Also besucht mal das Museum, es lohnt sich. Kleiner Spoiler vorweg: die Figur des Mumin entstand dadurch, dass sich die Autorin und ihr Bruder gegenseitige Frotzeleien und Beleidigungen an die Holzwand des Plumpsklos ihrer Eltern malten. Ja richtig gelesen, Mumin war als Beleidigung gedacht. Das Marshmallow Wesen wandelte sich über die Zeit in die putzige Figur, die wir heutzutage kennen. Das war Nummer eins und dann gibt es ein Museum über Spionage, dass ganz gut sein soll. Ich war nicht drinnen, aber meine Begleitung meinte es wäre ein Besuch wert. Die letzte Sehenswürdigkeit ist eine Kirche, deren Namen mir aber gerade nicht mehr einfällt. Die Akustik war genial in der Kirche und dass war es dann auch schon. Der letzte Tag in Tampere hatte noch für etwas Stress gesorgt, da alle Geschäfte/Öffentliche Verkehrsmittel lieber EC-Karte als Bares sehen wollen. Die Buslinie welche einen zum Flughafen bringt, jedoch nur Bargeld annimmt. Da steht man vor dem Bus und denkt sich: "Geil und jetzt?". Einen Bankautomaten sucht man in Tampere vergeblich, vor allem ohne Internet. Am Ende habe ich irgendwo, dann doch noch einen Automaten gefunden. Meine Ankunft am Flughafen war jedoch für meinen Geschmack etwas zu knapp gewesen. Tja und das war Reise Nummer 2 von 2018. Ich habe mich dazu entschlossen die nächste große Reise nach Indien und mein Umzug in einen eigenen Blogpost zu schieben, sodass ich dort mehr Raum habe für meine verschachtelten Nebensätze und Erzählungen. :D